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Das Riesengebirge

Das Riesengebirge breitet sich in 36 km Länge im tschechisch-polnischen Grenzgebiet aus. Die geografische Einzigartigkeit dieses höchsten Teilgebietes des Gebirgszuges der Sudeten ist unbestritten. In den klimatisch bewegten Zeiten des frühen Quartärs spielte das Riesengebirge die Rolle eines wichtigen Verbindungsgliedes zwischen den sich wiederholt öffnenden und schließenden Zangen der Eiszeitumklammerung aus nördlicher in südliche Richtung. Der äußere, die Staatsgrenze kopierende Riesengebirgskamm (Violík, Vysoké Kolo, Sněžka – Veilchenspitze, Hohes Rad, Schneekoppe) ragt höher auf. Der Einschnitt des Oberlaufs der Elbe (Labe) teilt den inneren Kamm in einen westlichen Teil (Lysá hora, Kotel – Kahler Berg und Kesselkoppe …) und östlichen Teil (Kozí hřbety, Studniční hora – Ziegenrücken, Brunnberg …). Von diesen Kämmen breiten sich in südlicher Richtung Riesengebirgszweige aus (Heidelberg – Žaly, Planur – Zadní Planina und Rehorngebirge – Rýchory) aus.

Das Riesengebirge ist eines des bedeutendsten Quellgebiets in ganz Mitteleuropa. Hier ist der Geburtsort der Elbe (Labe), hier entspringen auch ihre bedeutenden Nebenflüsse (Mummel und Aupa – Mumlava, Úpa). Der Riesengebirgskamm bildet die Wasserscheide zwischen Ost- und Nordsee. Die in tiefen Tälern eingeschnittenen Flussbetten zieren häufig hübsche Wasserfälle (Elbfall, Pantschenfall – Labský u. Pančavský vovopád).Die Flussbetten weisen typische „Riesentöpfe“ (Strudellöcher) auf, die durch Wassererosion entstehen. Bemerkenswert sind auch die Wildbachverbauungen und -regulierungen an einigen Flüssen und Wildbächen, die mancherorts für die Holzschwemme erbaut wurden und anderswo als Hochwasser- und Erosionsschutz dienten und bis heute dienen. Auch die Elbtalsperre ist ein wasserwirtschaftliches Rückhaltebecken, das zum Hochwasserschutz dient. Natürliche stehende Gewässer gibt es in Form kleinerer Moorseen und -tümpel, die ins internationale Verzeichnis geschützter Feuchtgebiete aufgenommen wurden.

Das Riesengebirgsklima ist recht rau und wechselhaft, ja das Riesengebirge gehört zu den kühlsten, windigsten und regenreichsten Gebieten Tschechiens. Die mittlere Jahreslufttemperatur auf der Schneekoppe beträgt nur 0,2 °C. Das ganze Gebirge beherrschen feuchte und kalte Luftströmungen von der Nordsee und vom Atlantik. Hier wirken sog. anemo-orografische Systeme, infolge derer diese vorherrschenden Windströmungen über die Hochebenen in die im Windschatten liegenden Kare (Gruben) fallen. Eine häufige und attraktive klimatische Erscheinungsform im Riesengebirge – namentlich in den Herbst- und Wintermonaten – sind sog. Inversions- bzw. Temperaturumkehrsituationen, bei denen auf den Kämmen warmes und wolkenloses Wetter herrscht und die Täler in dichten Nebel gehüllt sind.

Böhmisches Paradies

Das Naturschutzgebiet Böhmische Paradies ist das älteste großräumige geschützte Gebiet in der Tschechischen Republik. Es bietet allen seinen Besucher ein natürliches Erbe in einer Form von vielen einmaligen natürlichen Szenerien an, wie zum Beispiel die Felsenstadt Hruboskalsko, tiefe Wälder oder Systeme der Teichen sorgfältig eingesetzt in die umliegende Landschaft. Unter den am meisten renommierten natürlichen Sehenswürdigkeiten des Böhmischen Paradieses gehören die sandhaltigen Felsenmassive. Weiter befinden sich hier interessante Blicke, weitläufige Wälder, Teiche und weitere Merkwürdigkeiten. Die berühmte Felsenstadt Hruboskalsko mit mehr als 400 türmen, die die Höhe bis 55 m erreichen, bietet einen schönen Spaziergang an. Die Reihen von wunderschönen Aussichten und ein ausgedehntes Massiv Certova ruka (Hand des Teufels) mit den archäologischen Funden aus einer prähistorischen Burgstätte. Eine Besichtigung der Felsen kann man mit dem Besuch des Schlosses Hruba Skala, der Burg Valdstejn oder des Kurortes Sedmihorky verbinden.

Die Burg Trosky

Diese Burg ist eine von am meisten besuchten Burgen in der Tschechischen Republik. Das Denkmal ist in einer malerischen Landschaft des Böhmischen Paradieses eingesetzt. Beim schönen Wetter kann man von dort zum Beispiel die Stadt Mlada Boleslav, Turnov oder Rovensko pod Troskami sehen, weiter auch Ceske Stredohori, Lausitzer- oder Isergebirge und natürlich einen großen Teil von Böhmischem Paradies.

Die Burg Kost

Die Burg Kost war in 14. Jahrhundert gebildet. Der erste Besitzer der Burg war Benes von Vartemberg. Über weiteren Ausbau der Burg dann erworben Zajicove von Hazmburk und  Herren von Bierberstejn. Heute ist die Burg bezeichnet als am besten erhaltene gotische Burg, mit einer attraktiven Lage auf dem Fels im Tal des Böhmischen Paradieses.

Der Schloss Hruby Rohozec

Hruby Rohozec war in der Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet und mehrmals umgebaut. Er diente als der Sitz der Herren von Vartenberk, und der Familien Desfours. Heute ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Neben den erhaltenen originellen Innenräumen kann hier der Besucher die Entwicklung des Interieurs einer Wohnung und der Mode in den letzten vier Jahrhunderten kennen lernen.

Das Isergebirge

Das Isergebirge gehört zu den ältesten großflächig geschützten Gebieten der Tschechischen Republik. Das Naturschutzgebiet Isergebirge breitet sich auf einer Fläche von Riesengebirge und Lausitzergebirge. Seine durchschnittliche Höhe beträgt etwa 800 bis 900 Meter über dem Meeresspiegel. Nordöstlich erweitert sich bis zum polnischen Gebiet. Der höchste Berg ist der in Polen gelegene Wysoka Kopa 1126 m. Das Isergebirge wurde nach dem Fluss Iser genannt, der am Fuße der höchsten Berg Smrk 1124 m auf der tschechischen Seite entspringt. Das Klima im Isergebirge ist relativ rau, mit den starken Niederschlägen, die durch die Windströmung zwischen Nord- und Ostsee verursacht werden. Der Zentralteil des Isergebirges hat den Charakter einer Hochebene, wo Torfwiesen und Torfmoore entstanden sind und wo zahlreiche Wasserläufe entspringen. In den Randpartien und auf den Kämmen entwickelten sich bizarre Felsengebilde, steinerne Meere und wilde Felsentäler. Im Laufe des 20. Jahrhundert entstand hier ein Dammsystem. Dort findet man die nördlichste gelegene Gemeinde Jizerka,wo das ungewöhnliche Schutzgebiet entstanden ist, sog. „Jizerka-das Gebiet des dunklen Himmels“ (Dark-Sky-Gebiet)
Die Seltenheit dieses Gebirges sind 13 Aussichtstürme, von denen der jüngste im September 2009 beendet wurde. Das Isergebirge ist ein wichtiges Erholungsgebiet in der Tschechischen Republik.